Die Geschichte des GVH
Seit über 50 Jahren sorgen wir für attraktiven Nahverkehr
Am 4. März 1970 begann die Erfolgsgeschichte der Großraum-Verkehr Hannover GmbH. Sie wurde geschrieben von Menschen, die vor seiner Gründung für einen besseren Nahverkehr auf die Straße gingen. Sie handelt von fairen Fahrpreisen, von dem ersten Gemeinschaftsfahrplan und dem rasanten Ausbau des Nahverkehrs vor der Expo 2000. Die stetige Weiterentwicklung zu einem immer attraktiveren Service- und Verkehrsangebot des GVH dauert bis heute an.
Meilensteine der Geschichte des GVH
Die Gründung des GVH am 4. März 1970
Der 4. März 1970 ist der offizielle Geburtstag des GVH. Im Jahr zuvor waren die Menschen gegen eine angekündigte Fahrpreiserhöhung auf die Straße gegangen. Damals musste man noch in jedem Verkehrsmittel einen separaten Fahrschein lösen, die Fahrpläne der einzelnen Verkehrsunternehmen waren nicht aufeinander abgestimmt und jedes hatte ein eigenes Tarifsystem, da die einzelnen Unternehmen in Konkurrenz zueinander standen. Mit der „Rote-Punkt-Aktion“ organisierten die Hannoveranerinnen und Hannoveraner ihren Nahverkehr kurzerhand einfach selbst. Sie klebten einen roten Punkt hinter die Windschutzscheibe ihres Autos, als Zeichen dafür, dass fremde Menschen zusteigen konnten. Die Aktion war die Initialzündung für die Gründung des neuen Verkehrsverbundes Großraum-Verkehr Hannover. Unter Federführung des Verband Großraum Hannover, einem Vorläufer der heutigen Region Hannover, sollte der Nahverkehr in Zukunft günstiger, einheitlicher und besser aufeinander abgestimmt werden.
Faire Fahrpreise und der erste Gemeinschaftsfahrplan
In dem neuen Verbund waren sechs Partner organisiert: Der Verband Großraum Hannover, ÜSTRA, Bundesbahn, Bundespost, Steinhuder Meer-Bahn und die Verkehrsbetriebe Herrmann Bachstein. Als erste Maßnahme wurde 1970 ein einheitlicher Gemeinschaftstarif eingeführt, der auf allen Straßenbahn- und Buslinien im GVH sowie im DB Nahverkehr galt. Zwei Jahre später, im Frühjahr 1972, trat dann der erste Gemeinschaftsfahrplan in Kraft.
Erste U-Bahn, Rufbusse und Ruftaxis
Mit dem Bau des U-Bahnnetzes begann im Jahr 1965 eine neue Ära für Hannover. Nach 10-jähriger Bauzeit war die Linie A fertiggestellt. Am 26. September 1975 fuhr die erste unterirdische Stadtbahn vom Hauptbahnhof über die Stationen Kröpcke und Markthalle bis zum Waterlooplatz. In den folgenden Jahren wurden dann die weiteren Tunnelstrecken B und C fertiggestellt. Die ursprünglich geplante vierte Strecke – die D-Linie – wurde als oberirdische Variante realisiert.
Eine weitere Neuerung betraf die Einführung des ersten Rufbusses am 4. August 1978. Damit war es ab sofort möglich, flexibel auf die Bedürfnisse der Fahrgäste einzugehen. Das Modell war so erfolgreich, dass in den folgenden Jahren weitere Rufbusse und Ruftaxis in der Region und vor allem in ländlichen Gebieten hinzukamen. In den 1980er-Jahren wurde dann die Vereinheitlichung des GVH konsequent vorangetrieben und der Komfort für die Fahrgäste weiter ausgebaut.
Der erste „Großraumentdeckertag“
Im September 1988 fand der erste „Großraumentdeckertag“ statt. Weil die Idee so gut angenommen wurde, können Interessierte bis heute jedes Jahr am zweiten Sonntag im September mit einer Tageskarte für eine Zone (A, B oder C) die ganze Region sowie die Nachbarlandkreise erkunden. Das große Entdeckerfest in der Innenstadt von Hannover zeigt die Vielfalt der ganzen Region und bildet mit einem Gewinnspiel den krönenden Abschluss des Tages.
Vor der EXPO 2000 Ausbau des Nahverkehrs
Vor der EXPO 2000 wurde das Nahverkehrsnetz deutlich ausgebaut, rund 1,1 Milliarden Euro flossen dabei in Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrs. So wurde eine Verbindung über Bemerode und den Kronsberg bis zum EXPO-Gelände geschaffen. Der Erlebnis-Zoo Hannover erhielt einen Stadtbahnanschluss. Auch die Fahrzeugflotte wurde modernisiert: Die ÜSTRA nahm 144 neue Stadtbahnen des Typs TW 2000, die sogenannten „Silberpfeile“, in Betrieb. Erstmals wurden zudem Erdgasbusse eingesetzt – bei der ÜSTRA ebenso wie bei der B.U.S. (heutige regiobus). Pünktlich zur Weltausstellung war dann auch das S-Bahn-Netz fertiggestellt. Der GVH etablierte sich mehr und mehr als moderner und kundenfreundlicher Verkehrsverbund.
Kundenorientiertes Service- und Verkehrsangebot bis heute
In den folgenden Jahren wurden die Rechte für die Fahrgäste weiter ausgebaut: Seit 2003 gibt der GVH seinen Fahrgästen die Sauberkeits- und Pünktlichkeitsgarantie.
Die Vernetzung verschiedener Verkehrsarten wurde ebenfalls immer wichtiger: Busse und Bahnen sollten mit dem Fahrrad und dem CarSharing kombiniert werden können. Der GVH machte neue Angebote, die bis heute mit den Bedürfnissen der Fahrgäste Schritt halten.
Als erster Verkehrsverbund Deutschlands führte der GVH bereits 2008 eine digitale Fahrplanauskunft auf dem Handy ein. Seit 2014 können Fahrkarten auch online erworben werden. Seit mehreren Jahren bietet der GVH eine moderne App, über die Fahrten geplant, Fahrkarten erworben und Sharing-Angebote in Anspruch genommen werden können.
Attraktive Tarife
Wichtige Meilensteine des GVH Tarifangebots waren bereits 1986 die Einführung von Jahresabonnements, 1992 der erste Sondertarif in angrenzende Landkreise, das SemesterTicket für hannoversche Studierende im Jahr 1993, der Sozialtarif zur Sicherstellung der Mobilität für weitere Kundengruppen 2013 und die umfassenden Tarifreformen in den Jahren 1997 und 2020.
Am 01.01.2020 trat die neue GVH Tarifreform in Kraft, die das Angebot des GVH für Fahrgäste übersichtlicher und einfacher gestaltete. Statt der bisherigen Differenzierung zwischen den Tarifzonen „Tickets“ und „Cards“ gab es nun einheitlich die drei Zonen A, B und C im GVH Gebiet. Hinzu kamen die Zonen im Regionaltarif D, E und F. Neben der Umbenennung und Anpassung der Tarifzonen wurden auch die Produktnamen für die Fahrkarten durch leichter verständliche Begriffe ersetzt und auf Anglizismen wie „Tickets“ und „Cards“ weitestgehend verzichtet. Statt der GVH MobilCard gab es nun die Monatskarte. Die GVH SparCard wurde zur Jugendnetzkarte. Optimiert wurde auch das Fahrkartensortiment. Fahrgäste profitieren seitdem von einheitlichen 1.-Klasse-Aufschlägen und der Anerkennung des Kurzstreckentarifs in allen Bussen. Vergünstigungen gab es für Fahrgäste, die in den Zonen B und C unterwegs sind. Außerdem wurde das Jobticket um den Regionaltarif erweitert und die Schulfahrkarte gilt seit 2020 auch in der Freizeit sowie im gesamten GVH Tarifgebiet (Zonen ABC).
Auswirkungen der Corona-Pandemie und tarifliche Neuerungen
Die möglichen Erfolge dieser Tarifreform konnten dann nicht mehr evaluiert werden, da es seit Anfang 2020 durch den Ausbruch der Corona-Epidemie zu hohen Fahrgastverlusten kam. Da das öffentliche Leben sehr eingeschränkt wurde und die Menschen teilweise im Homeoffice arbeiteten, erlies der GVH seinen über 100.000 Abonnentinnen und Abonnenten von Juni bis August 2020 sowie erneut in den Monaten März bis April 2021 jeweils 20 Prozent des Abopreises.
Von Juni bis August 2022 wurde auf Beschluss des Bundestages zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürgern das 9-Euro-Ticket auf den Markt gebracht, mit dem die bundesweite Nutzung des Nahverkehrs für 9 Euro pro Monat möglich war. Auch der GVH verkaufte diese Ticket im Verbundgebiet. Um Bestandskunden nicht schlechter zu stellen, wurde die Preise aller Monatskarten im GVH auf 9 Euro reduziert.
Als Nachfolgeprodukt wurde dann zum 01.05.2023 das „Deutschlandticket“ (D-Ticket) eingeführt. Mit diesem monatlich kündbaren Abonnement kann der gesamte Nahverkehr in Deutschland für 49 Euro pro Monat genutzt werden. Dieses Ticket wurde im GVH aufgrund eines zeitlichen Verzuges durch einen Hackerangriff dann zum 01.06.2023 verkauft. Die Finanzierung erfolgt durch Bund und Länder. Durch weitere Rabattierungen durch die Region Hannover konnten im GVH dann zusätzlich vergünstigte Varianten des Deutschlandtickets für nur 365 Euro pro Jahr angeboten werden: Das D-Ticket Hannover sozial, das D-Ticket Hannover Ehrenamt und das D-Ticket Hannover Job.
Der Großraum-Verkehr Hannover GmbH gehören heute neun starke Partner an. Dazu zählen die Region Hannover als Aufgabenträgerin sowie die acht Verkehrsunternehmen ÜSTRA, regiobus, DB Regio, Transdev, start Niedersachsen Mitte, WestfalenBahn, erixx und metronom mit enno.
Aus drei mach eins
Seit vielen Jahren arbeiten ÜSTRA, regiobus und der Großraum-Verkehr Hannover (GVH) eng und gut zusammen, führten aber komplett eigenständige Logos und Markenwelten. Alle drei Unternehmen wird es auch zukünftig weiter geben. Am 05.04.2024 beginnt in der Region Hannover aber offiziell, was im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland seinesgleichen sucht: Durch eine Zusammenführung der Markenwelten wird zukünftig die ÜSTRA als alleinige Marke für die drei Unternehmen sprechen. Mit anderen Worten - aus ÜSTRA, regiobus und GVH wird die neue ÜSTRA.
Weitere Informationen zur neuen Marke findest du hier: Die neue ÜSTRA