Steffen Krach – Regionspräsident Nachhaltige Mobilität Unser Ziel ist es, mit einem schlüssigen Verkehrskonzept die Attraktivität des ÖPNV in der Region Hannover weiter zu steigern. Preis und Angebot sind dabei zwei untrennbar verbun- dene Größen. Der Großraum-Verkehr Hannover (GVH) befindet sich auf dem richtigen Weg. Wir können aber noch mehr: Wenn die Mobilitätswende gelingen soll, müssen wir mutig bleiben und bereit sein, Neues auszuprobieren. Nach den Rückschlägen in den beiden ersten Corona-Jahren hat der GVH entschlossen gehandelt. Die Expertinnen und Experten haben Aktionen ins Leben gerufen, Tarife für verschiedene Zielgruppen überdacht, flexible Angebote geschaffen und Vertriebsstrukturen verändert, um Fahrgästen den ÖPNV wieder schmackhaft zu machen. Und vergessen wir nicht die engagierten Menschen im Fahrdienst, ohne die das Ganze nicht möglich wäre. Sie sorgen jeden Tag aufs Neue dafür, dass Fahrgäste ihr Ziel erreichen. Die Kolleginnen und Kollegen im GVH Kundenzentrum waren durch die Pandemie immensen Mehrbelastungen ausgesetzt. Sie haben ihr Bestes gegeben, um auf die Wünsche, Ängste, Fragen und Anregungen der Fahrgäste reagieren zu können. Wir sollten nicht aus dem Blick verlieren, dass wir nur gemeinsam die Verkehrswende vorantreiben können. Klimaschutz und Mobilität müssen zusammen gedacht werden. Um noch vor dem Jahr 2035 klimaneutral zu werden, muss es uns gelingen, die Treibhaus- gasemissionen im Verkehrssektor entscheidend zu senken. Der regionalen Ebene kommt hier eine wichtige Rolle zu.

9-Euro-Ticket stark nachgefragt Eine Fahrkarte, alle Strecken Mit dem 9-Euro-Ticket entdeckten mehr Menschen den ÖPNV für sich. Die Einführung des 9-Euro-Tickets hat eine hohe Nachfrage ausgelöst. Mehr als 770.000-mal wurde es im Einzugsgebiet des GVH verkauft. Zum Einsatz kamen verschiedene Vertriebskanäle – 44 % der Fahrkarten wurden über die ÜSTRA Fahrkartenautomaten verkauft, 20 % digital über die GVH App und ca. 3 % wurden direkt bei den Fahrerinnen und Fahrern in den Bussen von regiobus erworben. Ein Ticket, alle Strecken: Für neun Euro war es möglich, einen Monat lang deutschlandweit den Nahverkehr zu nutzen. Das besondere Angebot gab es für die Monate Juni, Juli und August 2022. Baustein für nachhaltige Mobilitätswende Für die Menschen bedeutete das 9-Euro-Ticket mehr Mobili- tät, ohne sich Gedanken über den Tarif machen zu müssen. Neben dem sehr guten Preis waren die flexible Nutzung am Wohnort und die Gültigkeit in ganz Deutschland Argumente für den Fahrkartenkauf. Das Ticket sorgte bundesweit für deutlich mehr Fahrten mit Bus und Bahn, die sonst mit dem Auto zurückgelegt worden wären. Der positive Effekt für den Klimaschutz: Im Aktions- zeitraum sanken die CO2-Emmissionen deutlich. Das 9-Euro-Ticket war ein wichtiger Schritt hin zur Verkehrs- wende: ein attraktives Angebot, das den Einstieg in den ÖPNV erleichtert. Die Verkaufszahlen sprechen dabei für sich. Der GVH ist optimistisch, dass auch das Deutschlandti- cket ein Erfolg wird und viele auf den Geschmack bringt, in Zukunft mehr Bus und Bahn zu fahren. 9-Euro-Ticket Über die Vertriebskanäle des GVH wurden mehr als 770.000 Fahrkarten verkauft

„GVH aktuell“ mit positiver Resonanz Immer gut informiert Der Newsletter „GVH aktuell“ spricht erfolgreich Zielgruppen an. Wenn Kundinnen und Kunden über das Online-Portal „Mein Abo“ ein Abo beantragen oder bestehende Abo-Daten verwalten, erhalten Sie die Möglichkeit, sich für „GVH aktu- ell“ anzumelden. Der digitale Newsletter versorgt Abonnen- tinnen und Abonnenten mit Neuigkeiten und Wissenswer- tem aus ihrem Verkehrsverbund. Mehrwert schaffen, Bindung erzeugen Für den GVH ist der monatliche Newsletter ein wesentliches Kommunikationsmittel, um eng mit seinen Vielfahrenden in Kontakt zu bleiben. Neue Informationen, hilfreiche Services, tarifliche Änderungen: Der Newsletter wartet mit Inhalten auf, die hohen Nutzwert bieten. So soll die Kundenbindung gesteigert und Abonnentinnen und Abonnenten ein exklu- sives Medium bereitgestellt werden. Die Inhalte sind dabei speziell für die Zielgruppe aufbereitet. Das überzeugt: Innerhalb des ersten Jahres haben sich bereits 1.330 Lesende für den Newsletter angemeldet. Online-Portal „Mein Abo“ GVH wird digitaler Die Digitalisierung der Mobilität ist beim GVH in vollem Gange. Digitalisierung und Vernetzung sind wichtig, um Fahrgästen den Einstieg in den ÖPNV so einfach und komfortabel wie möglich zu machen. Das Online-Portal „Mein Abo“ bietet Kundinnen und Kunden des GVH mehr Flexibilität. Auf der Website gvh.de können sie eine Monatskarte Abo (auch im Regionaltarif) nun auch digital über ein Kundenformular beantragen. Auch ihre persönlichen Kundendaten können Fahrgäste auf dem Portal verwalten. Der Gang ins GVH Kundenzentrum erübrigt sich damit. Maßnahmen für die Verkehrswende Der GVH baut seine digitalen Aktivitäten im Allgemeinen und die Funktionen von „Mein Abo“ im Besonderen weiter aus. Ziel ist es, mit neuen Angeboten und Diensten den Nahverkehr noch attraktiver zu machen. Abo abschließen, Prämie sichern Aktion mit Partnern Die Prämienaktion des GVH bot Vorteile im Doppelpack. Vielfahrerinnen und Vielfahrer nutzen Bus und Bahn mit der Monatskarte Abo besonders günstig im GVH Tarifgebiet. Mit dem Abschluss oder der Verlängerung ihres Abonne- ments sicherten sie sich auch eine attraktive Zugabe. Aus vier verschiedenen Prämien konnte eine ausgewählt werden. Der GVH zeigte sich bei seinen Neu- sowie Bestandskundinnen und -kunden mit Gutscheinen im Wert von rund 100 Euro erkenntlich. Unterstützung für regionale Unternehmen Die vier Kooperationspartner der GVH Prämienaktion waren EASYFITNESS.club, ASTOR Grand Cinema, Erlebnis- Zoo Hannover und ÜSTRA Reisen. Die Gutscheine konnten für den Besuch von Fitnessstudio, Kino und Zoo bzw. zur Reisebuchung verwendet werden. Somit eröffnete die Aktion Vorteile für die Abonnentinnen sowie Abonnenten und unterstützte gleichzeitig regionale Unternehmen. Nach einer Verlängerung lief die Prämienaktion bis zum 30. April 2022. Fast 90 % der Abonnements, die durch die Abo-Prämienaktion generiert wurden, sind neu zum Kundenstamm hinzugekommen. Sie bringen dem Verbund zusätzlich über 42.000 Euro monatliche Einnahmen. Teilnahmeberechtigt waren alle Personen, die ein neues Abonnement mit einer Laufzeit von 24 Monaten abschlos- sen oder ihr bestehendes Jahresabo auf diese Gültigkeits- dauer umstellten.

Der Erste seiner Art nemoH gewährte einen Blick in die Zukunft Erfahrungen sammeln und für die Zukunft lernen Ziel des innovativen Vorhabens ist es, wichtige Erkenntnisse zum Einsatz automatisierter Fahrzeuge im ÖPNV zu gewinnen. Es geht darum, Fragen zu Sicherheit, Technik und Akzeptanz des autonomen Fahrens zu beant- worten. Darüber hinaus kann der Einsatz von Bussen ohne Fahrpersonal eine Möglichkeit sein, den Fachkräftemangel zu lindern. Somit trägt die frühzeitige Beschäftigung mit dem autonomen Fahren dazu bei, neue Mobilitätslösungen zu entwickeln und die Zukunftssicherheit des ÖPNV zu gewährleisten. Autonomes Shuttle nemoH Fahren ohne Fahrpersonal Smart, elektrisch, zukunftsweisend – das ist nemoH. Platz für sechs Fahrgäste, Geschwindigkeit 15 km/h, Fahrtstrecke zwei Kilometer – so lauten die Eckdaten von „Neue Mobilität Hannover“, kurz: nemoH. Der rein elektrisch angetriebene Kleinbus war das erste autonome Shuttle in der Region Hannover. nemoH fuhr zwischen der Stadtbahn- haltestelle Schönebecker Allee und dem Campus Maschi- nenbau der Leibniz Universität und erweiterte das reguläre Fahrplanangebot der regiobus Linie 404 in Garbsen. Zuverlässig erkennt das Shuttle alle Hindernisse Das selbstfahrende Fahrzeug ist mit einer Reihe von Senso- ren und Kameras ausgestattet. Mit ihrer Hilfe ist nemoH in der Lage, bei plötzlich auftauchenden Hindernissen automa- tisch abzubremsen. Entsprechend der geltenden Zulassung wurde das Fahrzeug von einer Begleitperson überwacht, damit sie im Notfall eingreifen konnte. Die Region Hannover beteiligte sich mit nemoH an dem europäischen Pilotprojekt „Planning for Autonomous Vehicles“. Verantwortlich für den Betrieb war regiobus. An insgesamt vier internationalen Standorten wurde der Einsatz automatisierter Fahrzeuge wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Neben der Region Hannover sind Almere (Niederlande), Varberg (Schweden) und Inverness (Schottland) die Projektpartner.

sprinti bewegt die Region Mehr Gemeinden erhalten das Angebot Optimierte Fahrtrouten, kleineres Zeitfenster In der Befragung offenbarte sich der Wunsch nach einem besseren Anschluss an die S-Bahn. Der GVH trug dem Rech- nung, indem er den Algorithmus optimiert hat. Seitdem gibt es ein kleineres Zeitfenster zwischen der Ankunft mit sprinti und der Abfahrt mit der S-Bahn. sprinti wird weiter wachsen Viele der Befragten wünschten sich, dass sprinti ein größe- res Einsatzgebiet bekommt. Die positive Resonanz nimmt der GVH zum Anlass, den Service auf alle zwölf Städte und Gemeinden in der Tarifzone C auszuweiten. Von Juli 2023 an wird er auch in Burgwedel, Burgdorf, Lehrte und Uetze zur Verfügung stehen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 folgen Barsinghausen, Neustadt, Pattensen, Wennigsen und Wunstorf. Mit 100 Fahrzeugen wird sprinti dann das größte On-Demand-System in Deutschland sein. sprinti Angebot wird ausgebaut ÖPNV auf Abruf Eine Umfrage unter Fahrgästen belegt: sprinti kommt sehr gut an. Im Rahmen eines Pilotprojekts war sprinti am 1. Juni 2021 in den Städten Springe und Sehnde sowie in der Gemeinde Wedemark gestartet. Bereits ein Jahr später nutzten monat- lich 32.000 Kundinnen und Kunden den innovativen On-Demand-Service des GVH – ein sehr guter Zuspruch. Über die sprinti App oder per Telefon werden Abholort, Zeit- punkt und Fahrtziel gebucht – On-Demand also und ohne Fahrplan. Im Pilotgebiet gibt es 6.500 virtuelle Haltestellen. Ein intelligenter Algorithmus führt die Fahrten verschiedener Fahrgäste zusammen und berechnet die optimale Route. Größere Fahrzeugflotte im Einsatz Aufgrund der hohen Nachfrage ist die sprinti Flotte größer geworden. Mittlerweile sind 30 Fahrzeuge im Einsatz: jeweils dreizehn in Springe und zwölf in Wedemark sowie fünf in Sehnde. Fast rund um die Uhr sind die Kleinbusse zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. So gestaltet der GVH Mobilität flexibel, nachhaltig, modern. Wie kommt der ÖPNV auf Abruf an? Was empfinden Fahr- gäste als besonders positiv? Was kann ihrer Ansicht nach verbessert werden? In einer großen Umfrage bat der GVH die Nutzenden um Antworten. Herausgekommen ist, dass viele Merkmale des On-Demand-Systems überdurchschnitt- lich gut abschneiden. Dazu zählen u. a. Komfort, Sauberkeit und Sicherheit. Für Zufriedenheit sorgt, dass die Haltestellen näher an den Fahrgast heranrücken und schneller zu erreichen sind.

Neue Verkehrsunternehmen im GVH Stark im Verbund Der GVH heißt Start Niedersachsen Mitte und Transdev willkommen. Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 sind zwei neue Verkehrsunternehmen im GVH unterwegs: Start Niedersachsen Mitte und die Transdev Hannover GmbH. Das in Soltau beheimatete Verkehrsunternehmen Start Niedersachsen Mitte bedient die Linie RB 38 von Hamburg-Harburg über Soltau und Walsrode nach Hannover Hbf. Die Fahrgäste konnten sich darauf verlassen, dass Komfort und Service erhalten bleiben. Die zuvor eingesetzten Bahnen des Betreibers erixx hat Start Nieder- sachsen Mitte übernommen. Start Niedersachsen Mitte und Transdev Die neuen Partner im GVH Transdev bedient neun Linien Die Transdev Hannover GmbH ist ein regionales Tochter- unternehmen der Transdev-Gruppe. Diese ist Deutschlands größter privater Betreiber von Bahn- und Busverkehren. Unter dem Namen „SBH – S-Bahn-Hannover“ bedient Transdev die Linien S1, S2, S3, S4, S5, S6, S7, S21 und S51 im GVH. Inklusive der beiden neuen Partner sind nun acht Verkehrsunternehmen im GVH verbunden, um die Fahr- gäste ans Ziel zu bringen. Neben Start Niedersachsen Mitte und Transdev komplettieren die ÜSTRA, regiobus, DB Regio, metronom mit enno, erixx und WestfalenBahn den Verbund.

162,5 Mio. Fahrgäste 2021 Gewinn- und Verlustrechnung Für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021. 1. Umsatzerlöse 2. Materialaufwand Aufwendungen für bezogene Leistungen 3. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben 4. Abschreibungen und Sachanlagen 5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 6. Jahresüberschuss 2021 2020 EUR EUR EUR EUR 3.918.434,47 2.067.595,17 3.600.761,11 1.815.873,41 0,00 0,00 0,00 15.899,00 1.224.165,16 610.775,14 5.508,00 762,78 6.270,78 13.295,00 1.078.507,92 686.814,00