50 Jahre TW 6000
Es ist eine grüne Erfolgsgeschichte - nicht nur farblich, sondern auch nachhaltig. Am 27.12.1974 berührte die erste grüne Stadtbahn hannoverschen Boden. Seitdem haben die TW 6000 nicht nur unzählige Fahrgäste sicher und zuverlässig befördert, sondern auch das Stadtbild geprägt.
Eine nachhaltige Geschichte
Vor 50 Jahren kam der erste – TW 6001 – nach Hannover. In den 1990er fuhren insgesamt 260 der grünen Bahnen durch die Stadt. Nach einer durchschnittlichen Einsatzdauer von ca. 30 Jahren gehen die Bahnen bei uns in den wohlverdienten Ruhestand. Die rege Nutzung der letzten Jahrzehnte hinterlässt Spuren, die einen Betrieb wie gewohnt nicht zulassen. Für die Grünen hatte das ganz unterschiedliche Folgen. Viele Bahnen fanden in Budapest ein neues Zuhause. Dort wurden Sie für den ungarischen Betrieb aufbereitet und modernisiert.
Auch in seiner Heimatstadt wurden innovative Lösungen gefunden, um einige der „alten Grünen“ vor dem Schrottplatz zu bewahren. Viele Jahre sammelten unsere Fahranfänger mit dem TW 6001 ihre ersten Erfahrungen auf Hannovers Schienen. Der Fahrschulwagen ist mittlerweile ein Museeumsstück und wird vom Förderverein Strassenbahn Hannover e.V. gepflegt. 40 jüngere TW 6000 wurden aufwendig aufgearbeitet und können so noch ein paar Jahre länger fahren. Sie sollen noch bis zur Ankunft des neuen Stadtbahntyps – TW 4000 – unterwegs sein.
Sonderfahrt mit der ersten grünen Bahn
Der 27. Dezember 2024 ist ein historischer Tag für den TW 6000. Wir feiern seinen 50. Geburtstag mit Sonderfahrten. Die erste der kultigen grüne Stadtbahnen, TW 6001, fährt zwischen dem Hauptbahnhof, Empelde und Limmer hin und zurück durch Hannover. Die Fahrten starten um 17 und 19 Uhr am Hauptbahnhof auf dem Bahnsteig der Linien 3, 7, 9 und 13 in Richtung Wettbergen Empelde und Hemmingen.
Für die Fahrt benötigst du eine spezielle Fahrkarte. Diese kostet 15 Euro. Du kannst sie am ÜSTRA Servicepoint vor dem Hauptbahnhof Hannover kaufen – nur bis zum 23. Dezember.
Die Geschichte der Grünen
Der erste grüne Stadtbahnwagen wird am Lindener Hafen abgeladen und steht erstmals auf hannoverschen Gleisen. Zu seinem neuen Zuhause, dem Betriebshof Glocksee, wird er vom TW 827 – einem der ältesten betriebsfähigen Arbeitswagen – geschleppt.
Vor der Tunneleröffnung fährt der TW 6001 oberirdisch – gemeinsam mit den „alten“ zweiachsigen Straßenbahnen. Er fährt als Linie "halbe 1" auf der Strecke zwischen Laatzen und Limmer.
Ab jetzt unterirdisch unterwegs zwischen Waterloo und Hauptbahnhof: Der TW 6001 und die folgenden grünen Wagen werden auf der neuen Linie 12 zwischen Hauptbahnhof und Oberricklingen eingesetzt.
Jetzt geht es im Tunnel über den Hauptbahnhof hinaus – durch die List und bis auf die „Podbi“. Die Linien 3 und 7 bedienen nun die Strecke zwischen Lahe/Fasanenkrug und Oberricklingen.
Wer A sagt, muss auch B sagen. Der B-Tunnel ist komplett: Vom Altenbekener Damm geht es jetzt unter der Erde entlang bis zur Werderstraße.
Noch eine schnelle Tunnelstrecke: Vom Königsworther Platz bis zum Braunschweiger Platz fährt die Stadtbahn nun unter dem Autoverkehr hindurch. Am 26.09.1993 folgt noch die Tunnelerweiterung C-Nord: vom Steintor bis zur Kopernikusstraße.
Der TW 6260 kommt als letzter Wagen dieser Stadtbahngeneration am Lindener Hafen an. Standesgemäß holt ihn der TW 6001 ab und zieht ihn zum Betriebshof Glocksee.
Ein letztes Mal im regulären Linienbetrieb – nach fast 32 Jahren Dienstzeit: Als Dreiwagenzug mit TW 6005 und TW 6060 bringt er die Messegäste zur CeBit.
Am 118. Geburtstag der ÜSTRA übernimmt der Förderverein STRASSENBAHN HANNOVER den Wagen offiziell. So bleibt der erste grüne Stadtbahnwagen Hannover erhalten und wird zum fahrenden Museumsstück.
Um die steigenden Fahrgastzahlen bewältigen zu können bis der neue TW 4000 kommt, entscheidet die ÜSTRA die jüngeren grünen Stadtbahnwagen in einer Frischzellenkur generalüberholen zu lassen. So kann deren Lebensdauer auf wirtschaftlich vertretbare Weise verlängert werden.
Die Farbe Grün
Die 1970er hatten grade begonnen und die Stadt Hannover wollte einen Imagewechsel. Doch während andere nur darüber sprachen, macht einer schon konkrete Vorschläge. Design-Professor Herbert Lindinger schlug dem damaligen Oberbürgermeister in einem Brief vor, die Farbe der Straßenbahnen und Autobusse von beige zu „Maigrün“ zu ändern. Das würde „das Stadtbild enorm zum Positiven und Sympathischen beeinflussen“. Die Idee kam gut an und Lindinger bekam den Auftrag, seine Vision umzusetzen.
Eine lichtecht, witterungsbeständige und bei verschiedenen Herstellern identisch nachbestellbare Farbe fand er beim Autohersteller Opel. Das „Signalgrün“ überzeugte auf den Fahrzeugen und zeigte sich nach und nach auf weiteren ÜSTRA Flächen. Und auch nach über 50 Jahren ist die ÜSTRA grün – außen wie innen.